Zur Sicherheit ein wenig Gold

Ist eine Investition in Gold sinnvoll?

Gold als eine Assetklasse spaltet die Investitionswelt in zwei Lager.

Die Goldkritiker behaupten, dass Gold enormen Wertschwankungen unterliegt und obendrein nicht einmal einen Zins abwirft oder einen Mehrwert erwirtschaftet. Und sie haben damit vollkommen Recht!

Die Goldjünger halten dagegen, dass deutsche Anleger mit Staatsanleihen, Lebensversicherungen, Sparbüchern und mit Bargeld in den vergangenen 100 Jahren bereits zwei Mal alles verloren haben. Gold hingegen hat seit über 5000 Jahren einen mehr oder weniger stabilen Wert. Und auch sie haben absolut Recht!

Aktien sind alternativlos, darüber sind sich die Finanzexperten einig. Doch bei Gold kann man sich darüber streiten, ob die Investition in funkelnde Münzen und Barren wirklich sinnvoll ist. Um das Thema zu beleuchtet ist es wichtig zu wissen, was das Gold kann und was es eben nicht kann.

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Was Gold kann

  • Gold ist ein Sachwert und hat über eine lange Zeitperiode gesehen einen stabilen Wert. Für eine Unze Gold konnte man im Römischen Reich eine edle Toga kaufen, heute bekommt man für den Gegenwert einer Unze einen schicken Anzug, vielleicht sogar mit einer Krawatte. In der Zwischenzeit sind mehrere Währungssysteme gekommen und wieder gegangen.
  • Als Sachwert schützt Gold vor der Inflation. Über wenige Jahre ist diese Sicherheit kaum spürbar. Doch über lange Zeiträume oder bei einer galoppierenden Inflation würde man seine weise Voraussicht zu schätzen wissen.
  • Gold gilt in Krisenzeiten als akzeptiertes Zahlungs- und Tauschmittel.
  • Gold wird nicht schlecht. Wenn eine schlimme Krise droht und man ist im Besitz von Nahrungsmitteln und Zigaretten, ist man natürlich der King. Doch diese Konsumgüter sind nur begrenzt haltbar und daher als Wertaufbewahrungsmittel ungeeignet. Gold dagegen fault nicht, rostet nicht und trocknet auch nicht aus.
  • Gold wird hauptsächlich in der Schmuck- und Elektronikindustrie verwendet. Eine rasch steigende Nachfrage kann nur bedingt durch das Angebot ausgeglichen werden. Je tiefer gegraben werden muss und je knapper das Edelmetall, desto teurer ist der Preis. Besonders im asiatischen Raum ist Gold sehr beliebt und genau da steigt die Bevölkerungszahl enorm an.
  • Gold beruhigt die Nerven. Es erwirtschaftet zwar keine Rendite, aber es beruhigt ungemein, wenn eine persönliche finanzielle Krise vor der Tür steht.

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Was Gold nicht kann

  • Gold kann keinen Mehrwert erwirtschaften. Für eine Anleihe bekommt man Zinsen, weil man sein Geld für produktive Zwecke verleiht. Bei Aktien bekommt man Dividenden und profitiert von Kurssteigerungen. Das Gold dagegen geht nicht arbeiten, es liegt faul herum.
  • Gold kann sich dem Auf- und Ab der Finanzmärkte nicht entziehen. In ruhigen Zeiten sinkt der Preis von Gold, in stürmischen Zeiten steigt er an, da die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ dann zunimmt. Zumindest war das in der Vergangenheit so. Inzwischen wird jedoch deutlich wie stark der Goldpreis manipuliert wird. Durch diese Manipulation ist der Goldpreis noch schwieriger zu prognostizieren.
  • Auch wenn Gold als Zahlungs- und Tauschmittel akzeptiert wird, ist die Durchführung von solchen Tauschgeschäften oft schwierig. Wenn Gold gekauft wird, versucht man große Stückelungen zu kaufen, um dem Preisaufschlag für kleine Stückelungen zu entgehen. Beim Einsatz dagegen werden oft kleine Einheiten benötigt, damit man auch Konsumgüter des täglichen Bedarfs kaufen kann.

Ist Gold sinnvoll für mich?

Kurz: JA, ich finde Gold als Anlageklasse für mich sinnvoll. Gold war sogar die erste Assetklasse, in die ich investiert habe. Auch wenn ich das Gold damals (2013) nur gekauft habe, weil ich nicht wusste wie man in Aktien investiert, so halte ich die kleinen Barren bis heute.

Das Investment in Gold würde für mich keinen Sinn machen, wenn ich auf steigende Kurse spekulieren würde oder nach laufenden Erträgen Ausschau hielte. Stattdessen halte ich Gold als eine Absicherung. Und zwar nicht nur gegen eine drohende Wirtschaftskrise, sondern auch gegen eine persönliche finanzielle Krise.

Oft hört man von kritischen Stimmen: „Gold kann man nicht essen!“

Wie schmeckt eigentlich so eine Aktie? Schonmal einen Fuffi mit Kräutern der Provence verfeinert? Und kann man so ein feines Betongoldfilet auch im Ofen zubereiten?

Ich denke mit 5% bis 10% des Vermögens in Gold und Silber ist man gar nicht so schlecht aufgestellt. Man verzichtet zwar auf ein Wenig Rendite, aber Absicherung kostet nun mal Geld. Das gilt auch für Optionsgeschäfte, aber auch für den Garantiezins bei Versicherungen.

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Wie kann man in Gold investieren?

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten in Gold zu investieren. Welche dabei für einen persönlich die richtige ist, hängt von drei Faktoren ab: Sicherheit, Kosteneffizienz und Flexibilität.

Barren und Münzen:

Wenn man ganz besonderen Wert auf Sicherheit legt, sollte man Gold in physischer Form kaufen. Der physische Kauf ist zwar mit etwas mehr Kosten verbunden und man kann sein Gold nicht so einfach wiederverkaufen, aber dafür hat man den Sachwert auf der Hand.

Dabei sollte beachtet werden, dass der Kauf in kleineren Stückzahlen sehr hohe Kosten im Verhältnis zum Gegenwert verursacht und das die Lagerung in einem Tresor zusätzlich Geld kostet.

Sicherheit ★ ★ ★

Kosteneffizienz ★

Flexibilität ★

Börsen gehandelte Fonds:

Ob nun aktiv gemanagte Fonds oder ETFs, sie investieren die Kundengelder in physisches Gold und lagern es zentral. Das Fondsvermögen zählt zum Sondervermögen und unterliegt damit zumindest nicht dem Emittentenrisiko. Sollte die Fondsgesellschaft also pleitegehen, ist das Geld nicht einfach weg. Man muss aber darauf vertrauen, dass die Fondsanteile tatsächlich durch physisches Gold gedeckt sind und dass es auch ausgeliefert wird.

Hier gilt zu beachten, dass der Kauf und der Verkauf der Fondsanteile Kosten verursachen und auch während der Haltedauer Gebühren anfallen.

Diese Möglichkeit eignet sich daher für jemanden, der Gold als eine Investition erachtet und nicht als Absicherung in Krisenzeiten.

Sicherheit ★ ★

Kosteneffizienz ★ (★)

Flexibilität ★ ★

Zertifikate und ETCs:

Man kann über Zertifikate auf den Goldpreis spekulieren. Dafür machen Banken gerne Werbung, denn mit Zertifikaten verdienen sie gutes Geld. Der Kauf von Zertifikaten ist einfach und kostengünstig. Jedoch erwirbt man dadurch kein Gold, sondern spekuliert lediglich auf den Goldpreis.

Dadurch erwirbt man also keinen Sachwert, sondern eine Art Bankenanleihe. Abgesehen davon, dass man dadurch den schlecht kalkulierbaren Kursschwankungen vom Goldpreis ausgesetzt ist, geht man außerdem ein Emittentenrisiko ein. Das heißt im Falle einer Preite geht man leer aus.

Diese Möglichkeit ist hochgradig spekulativ und eignet sich weder für langfristige Investoren, noch für risikoscheue Anleger, die sich durch den Sachwert Gold nur absichern wollen.

Exchange Traded Commodities (ETCs) sind strukturierte Produkte auf Rohstoffe, auch börsengehandelte Rohstoffe genannt. Diese unterliegen ebenfalls dem Emittentenrisiko und werden oft durch Terminkontrakte oder häufig nur teilweise mit physischem Gold abgesichert.

Xetra-Gold fällt zwar auch unter diese Kategorie, ist aber vollständig durch physisches Gold abgesichert. Das heißt für jeden Xetra-Gold Anteilsschein wird im Zentraltresor für Wertpapiere (Frankfurt) ein echter Goldbarren hinterlegt.

Sicherheit ★

Kosteneffizienz ★ ★

Flexibilität ★ ★ ★

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Bildquellen: pixaby

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