Projekt: Schuldenreduzierung (privates Darlehen)
Wie im vergangenen Quartalsbericht beschrieben, habe ich im vergangenen Jahr (2017) eine Summe von 5.000€ als privates Darlehen von der Familie erhalten, um so meine erste Immobilie finanzieren zu können.
Von dieser Summe konnte ich 2.000€ im zweiten Quartal 2018 und die restlichen 3.000€ im dritten Quartal 2018 tilgen. Bei dieser hohen Tilgung haben mir zwei Zusatzzahlungen meines Arbeitgebers geholfen.
Mit dem Gehalt vom Juni wird die Prämie für das vergangene Jahr gezahlt und mit der Abrechnung vom Juli kommt das Urlaubsgeld. Beide Zusatzzahlungen habe ich zur Tilgung der Darlehenssumme genutzt und bin im privaten Umfeld somit schuldenfrei.
Ich habe zum Ende vom dritten Quartal also nur noch eine 10.000€ BaföG Schuld. Diese wird voraussichtlich ab Oktober 2020 zurückgezahlt werden müssen. Die Summe werde ich dann entweder quartalweise mit 315€ zurückzahlen oder auf einen Schlag, je nachdem wie hoch der Rabatt bei der sofortigen Rückzahlung ausfällt.
Da das BaföG-Darlehen zinslos ist, könnte sich eine langsame Rückzahlung lohnen.
Projekt: Immobilie
Der zweite und weitaus größere Kredit, den ich mindestens noch ein Jahrzehnt mit mir rumtragen werde, ist das Bankdarlehen zur Immobilienfinanzierung.
Dieser Kredit belastet mich mental aber nicht, da die Finanzierung solide geplant ist.
Die Immobilie habe ich 2017 erworben. Die Mieterin wohnt bereits seit 2011 in dieser Wohnung und möchte weiterhin dort wohnen bleiben. Ich habe den Mietvertrag beim Kauf der Wohnung übernommen und schätze das Risiko eines Leerstandes in näherer Zukunft als sehr gering ein.
Zurzeit wirft das Objekt eine Kaltmiete von 280€ ab, bei einer Neuvermietung wären heutzutage bereits 350€ möglich. Daher fühle ich mich mit der Investition sehr wohl. Bei einer Neuvermietung würde das Objekt einen positiven Cashflow generieren.
Zur Wohnung gehört ein Tiefgaragenstellplatz, der bis dato nicht vermietet war. Als ich die Wohnung übernahm, musste ich einige Monate auf die Schlüssel zur Tiefgarage warten. In den Sommermonaten war es dann nicht mehr so einfach einen Mieter zu finden. Abgesehen davon befindet sich das Objekt in meiner Heimatstadt, ca. 600km entfernt von meinem Wohnort, was die Suche nach einem Mieter erschwert hat.
Nichtsdestotrotz ist es mir im September gelungen, den Stellplatz zu vermieten. Der Mieter, ein sehr netter Familienvater, schien glücklich zu sein, endlich einen Stellplatz in der Nähe gefunden zu haben. Ein guter Freund von mir hat vermittelt und die Übergabe der Schlüssel organisiert. Dafür gab es eine kleine Provision.
Es entstand eine Win-Win-Win-Situation für alle drei Beteiligten und genau so machen Geschäfte Spaß.
Ab September kommen zu den 280€ Kaltmiete für die Wohnung also noch 40€ Miete für den Stellplatz hinzu.
Mein Depot
Bei der Depotzusammensetzung hat sich im Vergleich zum zweiten Quartal einiges getan. Da letztes Quartal bei mir die Schuldentilgung und der Aufbau des Tagesgeldkontos im Vordergrund standen, konnte ich nur wenig in mein Depot investieren.
Die Rücklagen wollte ich aufbauen, weil ich ab Oktober 2018 ein neues Studium anfangen werde und damals noch nicht wusste, ob ich bei meinem Arbeitgeber nebenbei als Werkstudent weiterarbeiten würde oder ob ich während des Studiums mit einem Verdienstausfall rechnen müsste.
Da die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber sich etwas in die Länge gezogen haben, musste ich für beide Fälle vorbereitet sein. Natürlich ist es besser, weiterhin Geld neben dem Studium zu verdienen. Glücklicherweise hat das auch geklappt.
Nach der Unterzeichnung des neuen Vertrages und der Klärung der Modalitäten konnte ich einen Teil des angesparten Risikopuffers wieder vom Tagesgeldkonto entnehmen und auf mein Depot einzahlen.
So hatte ich plötzlich 10% frische Liquidität auf dem Verrechnungskonto, die ich normalerweise erst einmal ruhen lassen würde. Wie ich in früheren Berichten bereits geschrieben habe, fühle ich mich mit ca. 10% Cash auf dem Verrechnungskonto sehr wohl.
Doch im August und Anfang September habe ich gute Einstiegschancen bei Unternehmen gesehen, die ich schon lange auf der Watchlist habe. Da konnte ich nicht widerstehen und habe zugekauft. Bei einigen Firmen habe ich nochmal günstiger nachgekauft (Bayer, British American Tobacco). Außerdem läuft weiterhin der Sparplan auf den iShares ETF MSCI World.
Zusätzliche Liquidität kam aus einem Teilverkauf der AutoZone Position. Die 5 Aktien von AutoZone habe ich im Frühjahr 2017 gekauft, weil sie mir günstig erschienen. Dummerweise hatte ich bei der Ordereingabe damals 5 Stück gekauft, obwohl ich eigentlich nur 2 Stück wollte. Das kommt davon, wenn man beim Kauf unvorsichtig ist.
Jedenfalls habe ich mir damals eine mentale Limit Order in den Kopf gesetzt. Wenn die Aktien mit 20% im Plus stünden, dann würde ich die überschüssigen 3 Stück verkaufen. Es kam zunächst anders und die Aktien verloren 100€ an Wert (minus 20%). Doch nach anderthalb Jahren Haltedauer wurde mein Limit endlich erreicht. Ich habe die 3 Aktien mit je 100€ Gewinn wieder verkauft und habe jetzt die Positionsgröße von AutoZone, die ich ursprünglich haben wollte.
Käufe:
- 14x Weibo Corp. (A110V7)
- 5x Naspers (906614)
- 400x Geely Auto Holdings Ltd. (A0CACX)
- 10x Bayer AG (BAY001)
- 25x British American Tobacco (916018)
- 6,281x ishares Core MSCI World UCITS (A0RPWH)
Verkäufe:
- 3x AutoZone Inc. (881531)
Meine schwächsten Werte dieses Quartal waren der Pharma- und Agrarkonzern Bayer (-16%) und das vom Datenskandal gebeutelte Facebook (-14%). Dafür hat der Finanzdienstleister Wirecard (+35%) weiterhin enorm zugelegt und Dialog Semiconductor (+44%) konnte sich deutlich erholen. Letztes Quartal war Dialog noch der größte Verlierer im Depot.
Meine Dividenden
Im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres fielen die Dividenden im Vergleich zum Vorjahr eher mager aus. Im dritten Quartal sieht das Ganze positiver aus. Die Dividendeneinnahmen konnten im Vergleich zum letzten Jahr um ein Drittel gesteigert werden. Das liegt zum großen Teil daran, dass ich in letzter Zeit mehrere Quartalszahler ins Depot geholt habe, sodass auch in den Sommermonaten ein Cashflow generiert wird.
Ausschüttungen:
Juli: 55,26€ (Vorjahr: 37,81€; +46,15%)
August: 31,78€ (Vorjahr: 11,11€; +186,05%)
September: 55,63€ (Vorjahr: 57,81€; -3,77%)
Gesamt Q3/2018: 142,67€ (Vorjahr: 106,73€; +33,67%)
Fazit
Mit dem dritten Quartal bin ich sehr zufrieden, denn für die Dividenden schwachen Sommermonate ist das Dividendeneinkommen mit 142€ doch recht hoch ausgefallen. Außerdem war ich in der Lage mehrere neue Positionen aufzubauen und einige alte Positionen aufzustocken. Die Cash Position liegt derzeit bei 4%.
Während der Dax in den letzten 3 Monaten auf der Stelle getreten ist, konnte sich mein Portfolio deutlich positiver entwickeln. Auch wenn der Dax nicht mein Vergleichsindex ist, freut mich diese Tendenz dennoch.
Insgesamt sind in diesem Jahr schon 461,84€ an Dividenden auf das Verrechnungskonto überwiesen worden. Der am Anfang des Jahres anvisierte Wert von 616€ scheint in greifbarer Nähe zu sein. Es liegen ja noch 3 Monate vor uns.
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