Projekt: Forex Trading
Im neuen Jahr habe ich ein neues Finanzfeld für mich entdeckt. Nachdem ich mich mit Aktien, Immobilien, Edelmetallen und Optionen auseinandergesetzt habe, entschied ich mich, mich mit dem Thema Forex Trading zu beschäftigen.
Eigentlich stand ich der Spekulation mit Währungen und mit CFDs lange Zeit kritisch gegenüber. In diesem Bereich ist man stark gehebelt und aktiv unterwegs. Aktiv deshalb, weil man nicht einfach etwas Solides kauft, es Jahrzehnte liegen lässt und sich über laufende Erträge freut. Stark gehebelt müssen die Produkte sein, sonst wären hohe Gewinne mit wenig Kapital gar nicht möglich.
Aber genau das macht diese Art der Geldvermehrung so gefährlich. Der Hebel wirkt in beide Richtungen. Mit nur einem Fehler kann man sein Depot ins Nirwana schicken. Das Risikomanagement spielt eine entscheidende Rolle. Daran habe ich mich lange Zeit nicht rangetraut.
Doch nun habe ich eine Gelegenheit gefunden, mit Forex Trading zu beginnen und langsam aber sicher das Handwerk zu erlernen.
Wie bei jeder Geldanlage braucht man zunächst Kapital. Die wieder steigenden Kurse an den Börsen habe ich genutzt, um nach und nach etwas Liquidität herauszuziehen. Das wiederum hat etwas Bewegung ins Depot gebracht.
Im Gegensatz zu den letzten Quartalen, als das Depot langsam aber stetig gewachsen ist, mussten im ersten Quartal 2019 einige Werte dran glauben. Das Depot ist ein wenig geschrumpft und meine Prognose für die erwartete Dividende im Gesamtjahr 2019 ist gesunken.
Mein Depot
Die ersten Werte, die ich aus meinem Depot geschmissen habe, waren die zwei Dividenden ETFs (A0F5UH, A0H074). Diese haben mich mit ihrer Entwicklung über die Jahre stark enttäuscht. Während die internationalen Kapitalmärkte stark zugelegt haben, haben diese ETFs an Kurswert verloren.
Das liegt zum großen Teil daran, dass die Einzelwerte im ETF hohe Dividendenrenditen ausweisen und der ETF ebenfalls hohe Summen ausschüttet. Da Dividenden aber keine zusätzliche Rendite bieten, sondern ein Teil der Gesamtrendite sind, steigen die Kurse der Unternehmen und des ETFs nicht so stark an.
Ich wollte diese ETFs schon seit einer Weile verkaufen, doch die Kurse der letzten Monate waren nicht besonders attraktiv. Daher habe ich gewartet und Anfang des Jahres eine gute Gelegenheit für den Verkauf gesehen.
Natürlich sind die ETFs nach dem Verkauf weiter gestiegen, aber ich habe durch die hohen Ausschüttungen der letzten Jahre unter dem Strich dennoch eine positive Rendite gemacht, mit der ich zufrieden bin.
Als zweiten Wert habe ich die restlichen Anteile von Autozone Inc. (881531) verkauft. Diesen Wert habe ich im Frühjahr 2017 gekauft und auf eine Kurserholung spekuliert. Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Teilverkauf getätigt. Und nun habe ich die restlichen 2 Anteile mit je 300€ Gewinn verkauft.
Zum Schluss habe ich mich noch von Starbucks (884437) getrennt. Die Aktien von Starbucks habe ich seit Anfang 2015 gehalten. Nachdem sie die letzte Marktkorrektur relative Stärke gezeigt haben und neue Allzeithochs erreicht haben, entschied ich mich, sie zu verkaufen.
Ich halte Starbucks nach wie vor für ein starkes Unternehmen. Jedoch finde ich die Aktien mit einem KGV von über 25 nicht gerade günstig. Nach und nach bekommt die Kaffeehauskette starke Konkurrenz in China, wo sie zurzeit noch am stärksten wachsen. Und der wichtigste Grund zum Verkauf war: Ich brauche das Geld für mein neues Projekt.
Dagegen habe ich die Position von Ferratum (A1W9NS) erneut ein wenig aufgestockt. Zu einem Kurs von unter 10€ hat die Transaktion nicht viel Kapital gefordert. Die Nebenkosten beliefen sich außerdem durch einen FreeBuy auf 1,50€.
Abgesehen davon lief mein Sparplan auf den MSCI World (A0RPWH) unbeirrt weiter.
Käufe:
Verkäufe:
- 2x AutoZone Inc. (881531)
- 25x Starbucks (884437)
- 80,55x iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (A0F5UH)
- 112,686x iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 UCITS ETF (A0H074)
Meine schwächsten Werte dieses Quartal waren Wirecard (-16%) und SAF Holland (-9%). Dafür hat der Anbieter für Micro-Kredite Ferratum (+48%) enorm zugelegt und British American Tobacco (+28%) konnte sich deutlich von den Tiefs im Dezember erholen.
Meine Dividenden
Das erste Quartal ging dieses Jahr schon gut los. Die Dividendeneinnahmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dabei liegen die dividendenstarken Monate Mai und Juni noch vor uns. Vor allem im Februar waren die Zahlungen ungewöhnlich hoch. Das lag hauptsächlich an British American Tobacco. Über die Dividenden vom Tabak Konzern darf ich mich nun 4 Mal im Jahr freuen.
Ausschüttungen:
Januar: 30,32€ (Vorjahr: 5,36€; +465,67%)
Februar: 65,00€ (Vorjahr: 7,33€; +786,76%)
März: 44,39€ (Vorjahr: 50,72€; -12,48%)
Gesamt Q1/2019: 139,71€ (Vorjahr: 63,41€; +120,33%)
Fazit
Mit dem ersten Quartal 2019 bin ich überaus zufrieden. Die Mieteinnahmen für die Immobilie sprudeln bei vernachlässigbarem Aufwand regelmäßig rein. Die Dividenden sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.
Allerdings gibt es einen Makel an meiner Depotaufteilung: Die Cash Position liegt derzeit fast bei NULL. Diese Tatsache ist dem Umstand geschuldet, dass ich viel Liquidität aus meinem Depot herausgezogen habe, um mein Forex Projekt zu finanzieren. Die Cash Position wird aber zu gegebener Zeit wiederaufgebaut.
Da ich auch meine beiden Dividenden ETFs verkauft habe, muss ich außerdem an meiner erwarteten Gesamtdividende für dieses Jahr eine Korrektur vornehmen. Es gibt sozusagen eine Gewinnwarnung für 2019. Anstatt 1130€ erwarte ich nur noch 860€ an Dividenden.
Diese Dividenden werden außerdem ab jetzt voll versteuert, da ich durch die Gewinne bei meinen Verkäufen den Freibetrag für dieses Jahr bereits ausgeschöpft habe.
Bildquellen: rawpixel.com
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, hast du „relativ sichere“ Werte in „relativ unsichere“ getauscht.
Was ist der Sinn dieser Aktion? Meinst du, dass du mit Forex Trading auf Dauer Renditen erzielen wirst, wo wie mit Dividendenpapieren?
Hallo Rabi,
das ist richtig. Ich habe die „relativ sicheren“ Aktien verkauft, um Liquidität aus meinem Depot herauszuziehen, weil ich etwas Neues ausprobieren will. Der Zeitpunkt dafür erschien mir richtig. Ich habe natürlich nicht wahllos und zu jedem Preis verkauft. Die Werte, die ich immer noch für günstig halte, bleiben natürlich im Depot.
Mit diesem Geld am Devisenmarkt zu spekulieren ist sogar mehr als „relativ unsicher“. Es kann höchst gefährlich sein, wenn man ohne Risikomanagement an die Sache heran geht. Ob ich langfristig damit erfolgreich sein werde, wird erst die Zukunft zeigen. Aber ja, ich gehe davon aus, dass ich damit mehr Rendite erzielen kann, als mit Dividendenpapieren.
Der Grund dafür ist einfach: Risiko und Rendite hängen ja bekanntlich zusammen. Das Risiko beim Forex Trading ist um ein Vielfaches höher. Außerdem ist aktives Handeln erforderlich und damit zählt das nicht zu den entspannten passiven Geldquellen. Ich gehe das Risiko bewusst ein und bin mir im Klaren, dass ich das Kapital auch verlieren könnte.
Es wird zu dem Thema auf jeden Fall noch weitere Infos und Updates geben.
Beste Grüße
Nico