Ein Jahr mit vielen erreichten Zielen
Als ich in Vorbereitung dieses Beitrages den Jahresabschluss vom letzten Jahr nochmal durchgelesen hatte, war ich überrascht wie präzise ich meine Ziele in diesem Jahr erreicht habe. Bis Ende des Jahres hatte ich eigentlich das Gefühl, dass das Jahr 2020 ein weiteres „low performance“ Jahr geworden ist, da die Corona Pandemie alles überschattet hat. Deswegen war es gut, dass ich meine Ziele vor genau 12 Monaten schriftlich fixiert habe.
Ich habe im Frühjahr mein zweites Studium beendet, welches ich im Herbst 2018 anfing, und bin wieder in eine Festanstellung in Vollzeit gewechselt. Ich arbeite nun in einem anderen Geschäftsbereich in der gleichen Firma und die neuen Aufgaben fordern mich jeden Tag aufs Neue. Dadurch lerne ich wertvolle Skills und werte so mein Humankapital weiter auf.
Meine Bonität hat sich durch die Festanstellung deutlich verbessert und ich konnte, wie Ende 2019 geplant, eine neue Immobilie finanzieren. Dazu später mehr.
Bei Aktienkäufen habe ich mich zurückgehalten. Das hatte ich mir aber auch so vorgenommen. Zwar ergaben sich im Frühjahr durch den Corona Crash günstige Einstiegschancen, jedoch war damals meine finanzielle Zukunft noch ungewiss und ich habe den Einstieg leider verpasst. Aber es werden in Zukunft immer wieder Gelegenheiten kommen, da bin ich mir sicher.
Als ich von meiner Reise aus Myanmar wieder nach Deutschland kam, war ein Brief vom BaföG Amt im Briefkasten. Ich hatte die Wahl entweder innerhalb von 2 Wochen ca. 8.700€ zu überweisen oder 10.000€ ab Dezember in Raten über 6 Jahre abzubezahlen. Ich habe mich für die Ratenzahlung entschieden und werde nun jedes Quartal 390€ tilgen.
Auch bei der Dividende habe ich mein Ziel erreicht. Ich habe im letzten Jahresbericht mit einer Dividende von ca. 720€ für 2020 gerechnet. Trotz vieler Kürzungen aufgrund des Corona Lockdowns, summieren sich die Dividenden auf einen Betrag von 764,73€ (Netto, also nach Steuern).
Über das Jahr 2020 betrachtet hat mein Depot eine Performance von -4,3% hingelegt. Zwischendurch sah es auch schlimmer aus. Im gleichen Zeitraum hat der DAX 2,5% hinzugewonnen, während der S&P500 15,3% zugelegt hat. Nüchtern betrachtet war meine Performance also eher schlecht. Dass der amerikanische Index so stark gelaufen ist, liegt auch an dem hohen Anteil an Technologiewerten. Diese haben vom Lockdown überdurchschnittlich profitiert.
Die Wirecard Pleite hat meine Performance ebenfalls ein wenig verhagelt. Allerdings zeigt sich auch hier wie wichtig Diversifizierung ist. Ein kleiner Teil von meinem Depot stellte sich als Totalausfall heraus, jedoch ist der Verlust verkraftbar, wenn nicht das gesamte Depot aus einem einzigen Wert besteht. Ich habe in diesem Jahr einige Dokumentationen über die Pleite von Wirecard gesehen. Immer wieder wurden Menschen interviewt, die ihre gesamten Ersparnisse durch Wirecard verloren haben.
So ein Verlust ist extrem schwer zu verkraften. Gerade Rentner oder Menschen kurz vor Renteneintritt haben keine Chance mehr, diesen Verlust wieder reinzuholen. Weder durch Investition, noch durch Arbeit. Sie haben eventuell 40 Jahre lang gearbeitet und gespart und diese Leistung ist mit einem Fehler einfach ausgelöscht. So ein herber Verlust lässt sich nur durch eine gute Risikoverteilung in Form von Diversifizierung vermeiden.
Mein Depot
Am Ende des letzten Jahres habe ich einige Werte verkauft. Im Frühjahr, während des Corona Crashs, erwies sich dieser Schritt als sehr vorteilhaft. Selbstverständlich habe ich nicht mit einem Crash gerechnet. Es spielten eher steuerliche Aspekte eine Rolle. Allerdings habe ich den Wiedereinstieg während der günstigen Phase auch zum großen Teil verpasst. Es zeigt sich mal wieder: Market Timing funktioniert nicht. Es ist mehr eine Glückssache, ob man es schafft, am Hoch zu verkaufen und am Tief wieder einzusteigen.
Da ich den Quartalsbericht Q3/2020 ausgelassen habe, stelle ich hier die Käufe und Verkäufe kumuliert für das zweite Halbjahr 2020 auf:
Käufe Q3+Q4/2020:
- 1x Alphabet (C)
- 9x Walt Disney
Verkäufe Q3+Q4/2020:
- 400x Geely
Im letzten Halbjahr waren meine schwächsten Werte Bayer (-27%) und Fresenius (-13%).
Auf der anderen Seite gab es zahlreiche Gewinner. Die zwei stärksten Kursgewinner waren SAF Holland (+118%), von denen ich bisher eigentlich recht enttäuscht war – daher war das eine angenehme Überraschung – und der finnische Finanzdienstleister Ferratum (+39%).
Mein Projekt: Immobilien
Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen mich wieder intensiv mit der Immobiliensuche zu beschäftigen. Es war kein muss, denn im heutigen Markt muss man extrem gut recherchieren, wenn man nicht zu teuer kaufen will. Aber wenn sich etwas ergeben sollte, wollte ich bereit sein. Aus diesem Grund habe ich dieses Jahr wenig in Aktien investiert.
Nach 3 Monaten in Festanstellung habe ich meinen Finanzierungsvermittler angefragt, bis zu welcher Summe er bereit ist, mein Finanzierungsprojekt zu begleiten und lies mir eine Finanzierungszusage schriftlich ausfertigen. Zusätzlich habe ich alle notwendigen Dokumente vorbereitet, damit ich schnell und verbindlich agieren kann, sobald ich ein passendes Objekt gefunden habe.
Ich suchte nach einer Wohnung in meiner Heimatstadt Dresden, allerdings ist mein Netzwerk dort im Immobilienbereich noch sehr klein, weshalb ich auf die Suche in den gängigen Portalen angewiesen war. Dass das nicht die lukrativste Akquisitionsquelle ist, war mir natürlich klar. Aber ab und zu tauchen auch dort gute Gelegenheiten auf. Diese sind schnell wieder offline und oftmals bekommt man nicht einmal eine Antwort, aber es lohnt sich trotzdem die Anbieter immer wieder anzuschreiben.
Ein Angebot ist mir besonders aufgefallen, es handelte sich um ein Wohnungspaket von 3 kleinen Wohnungen mit 3 Tiefgaragen. Die Objekte waren von den Zahlen her lohnenswert und ich habe den Makler sofort angeschrieben. Auch diese Anzeige war innerhalb von nur 2 Tage wieder offline. Anscheinend hatte der Makler genug Anfragen, die er dann nach und nach abgearbeitet hat.
Nach der Besichtigung habe ich gleich zugesagt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich war Anfang Oktober beim Notar und zum 01. Januar 2021 findet der Besitzübergang statt.
Somit wächst mein Bestand an Wohnungen im Raum Dresden auf 4 Objekte. Dieser Deal hat einiges an Eigenkapital und Nebenkosten verschlungen. Das Geld fehlte natürlich für Aktienkäufe. Aber das ist okay, denn ich möchte mehrere Standbeine aufbauen. Und dazu zählen für mich neben Aktien auch Immobilien. Beide Anlageklasse haben ihre Chancen und Risiken.
Meine Dividenden in Q3 und Q4, 2020
Im zweiten Halbjahr 2020 sind die Dividenden um ca. 45% höher ausgefallen als letztes Jahr.
Ausschüttungen:
Juli: 10,97€ (Vorjahr: 26,33€; -58,33%)
August: 61,35€ (Vorjahr: 50,51€; +21,46%)
September: 77,13€ (Vorjahr: 15,97€; +382,97%)
Oktober: 0,00€ (Vorjahr: 9,78€; -100,00%)
November: 58,47€ (Vorjahr: 43,39€; +34,75%)
Dezember: 54,58€ (Vorjahr: 34,55€; +57,97%)
Gesamt Q3+Q4/2020: 262,50€ (Vorjahr: 180,53€; +45,41%)
Meine Dividenden im Jahr 2020
Für das Gesamtjahr konnte ich eine Dividende von 764,73€ verbuchen. Das war eine Steigerung um ca. 15% im Vergleich zum Vorjahr (2019: 663,28€). Damit konnte ich den Höchstwert aus dem Jahre 2017 toppen (2017: 718,82€), trotz der vielen gekürzten Dividenden aufgrund der Corona Krise.
Den am Anfang des Jahres anvisierten Endwert von 720€ habe ich damit fast punktgenau getroffen. In den letzten 4 Jahren konnte ich zwar aus verschiedensten Gründen keine signifikante Dividendensteigerung erzielen. Jedoch summiert sich auch so die Dividendensumme allein über die letzten 4 Jahre auf ca. 2.800€. In den nächsten Jahren werde ich natürlich weiterhin daran arbeiten, das passive Einkommen zu erhöhen.
Ausblick 2021
Für das Jahr 2021 habe ich mir in erster Linie den Schuldenabbau vorgenommen. Daher wird wieder nicht so viel von der Sparrate in Aktien fließen können. Dennoch werde ich den ein oder anderen Zukauf tätigen.
Da ich nur wenige Aktienkäufe plane, sollte die Dividendensumme gar nicht so viel höher sein als dieses Jahr. Ich werde aber versuchen das Dividendeneinkommen dennoch ein wenig zu steigern. Ich erwarte daher eine Dividende von mindestens 800€.
Ich wünsche allen meinen Lesern ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr!
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