Ein erfolgreiches viertes Jahr
Nun geht bereits das vierte Kalenderjahr zu Ende, in dem ich mich intensiv mit meinen Finanzen beschäftige. Jetzt steht der Jahresabschluss an. Besonders gut lässt sich der Erfolg oder Misserfolg an der Entwicklung der Werte im Depot messen. Dagegen ist es schwierig eine Momentaufnahme von dem Wert einer Immobilie zu machen. Auch die Performance von Gold oder Silber lässt sich nicht so einfach am Kursverlauf messen, da ich solche Werte nicht als Rendite Booster nutze, sondern als Absicherung für schlechtere Zeiten.
Daher konzentriere ich mich bei der Auswertung des vergangenen Jahres vor allem auf die Entwicklung des Depots, die Entwicklung der Dividenden und auf die Erreichung meiner vorgenommenen Ziele.
Ich bin mit dem Jahr 2017 sehr zufrieden. Auch wenn ich mein Dividendeneinkommen nicht so stark steigern konnte wie vorgenommen, so habe ich andere Ziele erreicht, die am Anfang des Jahres noch weit entfernt erschienen.
Wie alles Anfing
Meine erste Aktie habe ich im Frühjahr 2014 gekauft. Es handelte sich um Gazprom, eine sehr beliebte Aktie bei den deutschen Privatanlegern. Im Sommer bekam ich meine allererste Dividende von 5,81€ netto.
Ich weiß noch wie glücklich ich darüber war und mir überlegt hatte, welche Kosten ich dadurch schon gedeckt hätte: Einen Monat lang müsste ich nicht mehr für meinen günstigen Handyvertrag arbeiten. Gazprom gibt einen Monat aus. Oder ich könnte einmal im Jahr beim Becker lecker frühstücken gehen. Gazprom lädt ein.
Die Gesamteinnahmen aus Dividenden beliefen sich im Jahr 2014 auf 6,25€. Das war ein tolles Gefühl, aber es war zum Glück erst der Anfang.
Entwicklung 2014-2016
Auch wenn ich erst im Mai 2016 mein erstes richtiges Gehalt als Ingenieur verdient habe, so konnte ich schon 2015 mein Dividendeneinkommen signifikant steigern. Dazu wurden Ersparnisse aus der Bundeswehrzeit und aus den zahlreichen Nebenjobs während des Studiums verwendet.
Im Frühjahr 2015 war ein denkbar schlechter Augenblick zum Investieren, wenn man schnelle Gewinne erwartet hatte. Ein ganzes Jahr lang ging es danach runter. Geld zum Nachkaufen hatte ich nicht, als die Kurse purzelten. Daraus habe ich meine Lehren gezogen.
Insgesamt war das Jahr 2015 nicht sehr berauschend und hat mich sehr viel mentale Stärke abgefordert. Das Jahr lief aber anscheinend gut genug, damit das BaföG-Amt sich nochmal meldet und einen ganz genauen Blick in die Vermögenssituation verlangt. Aber das ist eine andere Geschichte. Es ist mir gelungen, den Dividendenstrom auf 259,47€ zu erhöhen. Eine Steigerung um satte 4051%!
Das Jahr 2016 hat mir wieder Mut gemacht. Erstens habe ich in diesem Jahr angefangen das Gehalt zu verdienen, welches meinem Bildungsgrad und Erfahrungswert entsprach. Außerdem ging es an den Börsen wieder aufwärts. Die Dividende stieg in dem Jahr auf 539,56€. Wieder ein Plus von 108%. Sehr motivierend!
Entwicklung 2017
Bringen wir es auf den Punkt: Für das Jahr 2017 belaufen sich die Dividenden auf 694,18€*. Eine Steigerung um nur noch 28,6%*. Warum die steile Entwicklung der letzten 3 Jahre so abflacht? Dafür gibt es mehrere Gründe:
Grund 1: Der wohl wichtigste Grund, warum die Dividende nicht mehr so stark gestiegen ist, war, dass ich im Jahr 2017 in meine erste Immobilie investiert habe. Dafür habe ich eine ganze Stange an Eigenkapital berappen müssen, welches nicht mehr für Aktienkäufe zur Verfügung stand.
Wäre dieses Geld in Dividendenwerte geflossen, würde das Dividendeneinkommen je nach Dividendenrendite zwischen 300-600€ höher fallen.
Grund 2: Wenn die Dividende bereits 500€ im Jahr übersteigt und man während des Jahres den ein oder anderen Gewinn realisiert hat, dann ist man schnell über dem Freibetrag von 801€ drüber. Ab dann ist die Dividende nicht mehr Netto zu verstehen, sondern muss erstmal versteuert werden.
Alles, was dann über dem Freibetrag verdient wird, fließt nur zu 75% in die eigene Tasche.
Grund 3: Aus dem Grund Nr. 2 resultierte meine Entscheidung, dass ich nicht mehr ausschließlich in Dividendenwerte investiere, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen.
Aufgrund der Steuerabgaben geht mir ein nicht unwesentlicher Teil des Zinseszinseffektes flöten, wie ich in diesem Beitrag bereits beschrieben hatte.
Den Zinslosen Kredit vom Finanzamt nehme ich gerne an und investiere vorzugsweise in Wachstumsunternehmen, die aufgrund der Reinvestitionen der Gewinne eher hohe Kursgewinne erwarten lassen. So kann ich den Zeitpunkt, wann die Steuer fällig wird, in die Zukunft verschieben und den Zinseszins sein Werk verrichten lassen.
Ausblick 2018
Im neuen Jahr liegt der Fokus zunächst voll auf dem Thema Schuldenabbau. Das Eigenkapital für die Immobilie musste ich teilweise von der Familie kurzfristig leihen. Die Rückzahlung dieser Schuld hat oberste Priorität.
Während des Studiums kam neben dem BaföG auch ein KfW-Bildungskredit dazu. Dieser läuft zurzeit mit einem effektiven Jahreszins von 0,71%, so günstig wie kaum ein anderer Kredit. Dennoch sollte dieser Kredit so schnell wie möglich getilgt werden, bevor weiter in Aktien investiert wird.
Ab Oktober plane ich außerdem eine etwas größere Investition in mein Humankapital, was zunächst eine Verringerung des Einkommens zur Folge haben wird.
Daher ist auch im Jahr 2018 keine hohe Steigerung der Dividenden zu erwarten, aber 10-20% sind sicherlich drin.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr!
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*Aktualisierung vom 01.01.2018: Erfreulicherweise ist am gleichen Tag, als dieser Artikel entstanden ist, noch eine Dividendenzahlung ins Haus geflattert, sodass sich die gesamten Dividendeneinnahmen auf 718,82€ netto summieren. Somit beträgt das Jahr-zu-Jahr Plus ganze 33%.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Gute Werte, bin gespannt was du für dein Humankapital machen willst 🙂 schreib weiter fleißig und regelmäßig Beiträge.
Hey Sanja,
zur Investition in das Humankapital wird es auf jeden Fall noch ein Update geben. Also bleib gespannt! =)