Halbjahresbericht 2021

Meine Familienplanung

Nach 5 Jahren im Berufsleben geht meine Zukunftsplanung in die nächste Runde. Ende April 2021 bin ich zum ersten Mal Papa geworden. Dadurch ändern sich Prioritäten und die Pläne. Plötzlich heißt es nicht mehr: „Was ist das beste für mich und meinen Partner?“ oder „Wie kann ich mehr Geld verdienen?“, sondern die einzige Frage ist: „Was ist das Beste für den kleinen General?“

Als ich 2016 mein Berufsleben startete, habe ich meine Heimat verlassen, um 600 km entfernt meine ersten Erfahrungen zu sammeln. Meine Freundin ist mir ca. 1 Jahr später gefolgt. Von Anfang an wusste ich, dass ich irgendwann wieder zurückkehren möchte. Aber 5 Jahre sind eine lange Zeit und man gewöhnt sich an den neuen Wohnort. Man lernt neue Menschen kennen und findet die Landschaft vielleicht ganz toll. Hier in Kempten (Allgäu) ist es nicht schwer sich in die Natur und die Berge zu verlieben.

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Obwohl der Aufenthalt im Süden anfangs nur für ein bis zwei Jahre angesetzt war, hat sich der Termin für die Rückkehr immer wieder in die Zukunft verschoben. Das zweite Studium, eine neue spannende Stelle beim Unternehmen und die tollen Menschen haben eine endgültige Entscheidung immer sehr schwer gemacht. Trotzdem hat die Anziehungskraft meiner Heimatstadt Dresden über die Zeit nicht nachgelassen.

Und dann kam die Geburt meines ersten Sohnes. Dieses Ereignis ändert für mich alles! Meine Freundin wurde zu meiner Frau. Ich habe 3 Monate Elternzeit beantragt, um mehr Zeit mit meiner kleinen Familie verbringen zu können.

Wir haben angefangen uns nach Wohnungen in der alten Heimat umzuschauen. Ohne Druck. Und plötzlich kam eine tolle Gelegenheit. Eine gemütliche Wohnung, zentral gelegen, bezahlbare Miete. Nach kurzem Brainstorm fiel relativ schnell die Entscheidung: Wir ziehen um! Noch dieses Jahr!

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Mein Arbeitsverhältnis

Ich habe ja erst letztes Jahr eine neue Stelle bei meinem alten Arbeitgeber angetreten. Nach einem zähen Start – ich wechselte aus der mechanischen Konstruktion in die Automatisierungstechnik – haben sich schnell Erfolge eingestellt. Nicht nur ich habe viel gelernt und demnach profitiert, sondern auch dem Unternehmen konnte ich einen guten Mehrwert bringen.

Die Arbeit ist nach wie vor spannend und ich habe auf dem Gebiet noch viel zu lernen und auch viel zu geben. Deshalb war es sehr schwer, meinem Chef die Entscheidung über den Umzug mitzuteilen.

Wie es mit dem Arbeitsverhältnis weiter geht muss noch geklärt werden. Ich habe mein Interesse geäußert weiterhin für das Unternehmen von der Heimat aus zu arbeiten. Durch Corona wurde das Thema Home-Office in den letzten 15 Monaten besonders schnell etabliert und seit einem halben Jahr arbeite ich sowieso fast ausschließlich remote von zuhause aus. Wäre super, wenn es klappt. Ansonsten werde ich in Dresden etwas Neues suchen müssen.

Auch bei einer beruflichen Neuorientierung bin ich gespannt auf die Zukunft und bin voller Vorfreude. Ich könnte mir perspektivisch viele Modelle vorstellen, vom Angestelltenjob über die Selbstständigkeit bis hin zu einer Firmengründung. Alles ist denkbar!

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Projekt: Immobilie

Nachdem ich 2017 meine erste Wohnung gekauft hatte und ich durch meine Werkstudententätigkeit 2018/19 zwischenzeitlich nicht finanzierbar war, wollte ich nach dem Wiedereinstieg ins Berufsleben eine weitere Wohnung kaufen.

Leider konnte man regelrecht zuschauen wie sich die Preise von Immobilien täglich nach oben entwickelten. Als ich meine dritte Lohnabrechnung bekommen hatte, habe ich gleich eine Finanzierungsanfrage gestellt und konnte dann auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie gehen. Es hat drei Monate gedauert, aber dann habe ich sie gefunden. Um genau zu sein, waren es drei Wohnungen im Paket.

Im Oktober war der Notartermin, zum Jahreswechsel der Besitzübergang. Die Anlaufphase war nicht so reibungslos wie bei meiner ersten Wohnung, aber mit Geduld, Hartnäckigkeit und Kommunikation wurden alle Themen aufgearbeitet. Alle Kautionen wurden übergeben und alle Mieten wurden irgendwann auf das richtige Konto gezahlt. Naja, fast alle.

Ein Mieter hat erst unregelmäßig, dann gar nicht mehr gezahlt und auch seine eigenen Zahlungsversprechungen immer wieder nicht eingehalten. Ich habe versucht, soweit es geht, dem Mieter entgegenzukommen. Aber irgendwann musste ich die Reißleine ziehen, um keinen finanziellen Schaden zu erleiden.

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Es folgte die außerordentliche fristlose Kündigung. Diese wurde zunächst ignoriert. Als nächstes würde die Einreichung einer Räumungsklage folgen. Für diesen Schritt habe ich einen Anwalt eingeschaltet. Dieser hat nochmals eine außerordentliche fristlose Kündigung mit einer Anwaltsrechnung verschickt. Das hat anscheinend gewirkt. Der Mieter ist freiwillig ausgezogen und hat die Wohnung in einem ordentlichen und leeren Zustand mit sämtlichen Schlüsseln übergeben. Zu einer Zwangsräumung durch einen Gerichtsvollzieher musste es also nicht mehr kommen.

Auch wenn ich mir sicher war, dass der Mieter die ausstehenden Mieten nicht mehr bezahlen wird/kann, war ich froh, dass er freiwillig ausgezogen ist. So erspare ich mir die Kosten für Gericht und Anwalt und vor allem die Zeit bis die Wohnung letztendlich leer geworden wäre. Eventuell würden dann noch Entrümpelungs- und Renovierungskosten auf mich zukommen.

Der Schaden beläuft sich abzüglich der Kaution auf etwa (nur) 140€. Damit kann ich leben. Nun wird die Wohnung an einigen Stellen renoviert und dann wieder neu vermietet.

Es ist erstaunlich, dass ich bereits bei meinem zweiten Immobilienkauf fast bis zu einer gerichtlichen Zwangsräumung gehen musste. Dabei handelt es sich weder um eine schlechte Lage, noch um ein ungepflegtes Objekt oder um einen Mieter, der sein Geld vom job-center bekommt. Es war einfach nur Pech. Und das Problem wurde vom Alteigentümer geerbt.

Alle anderen Mieten gehen stets pünktlich ein. Das Objekt wird übrigens von einem Sondereigentumsverwalter betreut, da ich (zurzeit) zu weit weg wohne, um mich selbst darum zu kümmern.

Immobilien zu kaufen und zu vermieten ist eben weder passiv, noch ist das Business risikofrei. So wie bei allen Investitionen geht man auch hierbei Risiken ein.

Mein Depot

Ich wollte ja eigentlich erst alle Schulden bis auf die Immobiliendarlehen abbezahlen, bevor ich wieder Aktien kaufe. Aber immer wieder habe ich Gelegenheiten gesehen und habe mich dazu entschieden beides parallel zu machen: Schulden tilgen UND mein Depot aufbauen. Dadurch sind im ersten Halbjahr 2021 doch einige Käufe zustande gekommen.

Es gab aber auch einige Werte von denen ich mich getrennt habe, wenn sie gut gelaufen sind und ich von den Unternehmen doch nicht mehr ganz so überzeugt war wie beim Kauf. Durch den Verkauf von SAF Holland konnten ca. 760€ Gewinn erzielt werden und die Anteile von Meredith Corp. brachten ca. 400€ Gewinn ein.

Die Allianz hatte inzwischen durch den Zukauf im Corona-Tief einen sehr großen Anteil am Portfolio ausgemacht. Deshalb habe ich mich von der Hälfte der Anteile getrennt. Zuvor wurde die üppige Dividende ausgezahlt und der Dividendenabschlag wieder im Kurs „aufgefüllt“.

Käufe:

  • 18x Gilead Sciences Inc.
  • 10x IBM
  • 12x Cloudflare
  • 30x TeamViewer
  • 15x JD.com
  • 18 Komberly-Clark
  • 8x Bechtle AG

Verkäufe:

  • 160x SAF Holland
  • 50x Meredith Corp.
  • 10x Allianz

Meine schwächsten Werte im ersten Halbjahr waren TeamViewer (-17%) und Kimberly-Clark (-2%), beides neue Zukäufe. In diesem Halbjahr gab es auch nur die zwei Verlierer. Die größten Gewinner waren Meredith Corp. (+64%) und Cloudflare (+51%), ein Abgänger und ein neuer Wert.

Meine Dividenden

In der ersten Hälfte 2021 gab es ca. 7% mehr Dividende als letztes Jahr. Die absolute Dividendenzahl wird im zweiten Halbjahr niedriger ausfallen, da die Dividendensaison erstmal vorbei ist. Zumindest für die Werte, die nur einmal im Jahr Dividende auszahlen. Die meisten amerikanischen Unternehmen zahlen quartalsweise. Deshalb werden trotzdem noch einige Beträge ausgeschüttet werden.

Ausschüttungen:

Januar: 0,00€ (Vorjahr: 10,89€; -100%)

Februar: 59,41€ (Vorjahr: 59,42€; -0,02%)

März: 66,03€ (Vorjahr: 52,44€; +25,92%)

April: 60,00€ (Vorjahr: 0,00€; +∞%)

Mai: 298,25€ (Vorjahr: 336,08€; -11,26%)

Juni: 53,64€ (Vorjahr: 43,40€; +23,59%)

Gesamt Q1+Q2/2021: 537,33€ (Vorjahr: 502,23€; +6,99%)

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Fazit

Das Jahr 2021 hat für mich gerade auf privater Ebene sehr ereignisreich angefangen. Es mussten schwierige Entscheidungen getroffen werden. Wir als Familie freuen uns auf die Rückkehr in die Heimat. Und auch die beruflichen Perspektiven bleiben spannend.

Die finanziellen Belastungen durch das Kind sind bisher gar nicht mal so groß. Was die Angelegenheit so teuer macht ist – wie beim Studium – der Gehaltsausfall. Das Elterngeld fängt leider nur einen Teil auf. Der nächste größere Posten werden dann die Betreuungskosten sein.

Aber deshalb betreibe ich ja auch den privaten Vermögensaufbau. Um langfristig bei den Entscheidungen nicht mehr vom Geld abhängig zu sein.

Finanziell lief das erste Halbjahr ganz gut. Die Immobilien sind trotz Startschwierigkeiten gut angelaufen und tragen sich von selbst. Durch die Neuvermietung stellt sich wieder positiver Cashflow ein. Das Depot hat sich gut entwickelt und wurde weiter aufgebaut. Der Angestelltenjob macht Spaß und bringt neues Geld zum Investieren.

Mein interner Zinsfuß seit Mai 2014 liegt bei positiven 8,5% pro Jahr. Er hat sich wieder auf dem langfristig erwarteten Wert stabilisiert. Die Corona-Krise ist ja noch nicht vorbei. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Der interne Zinsfuß war aber die gesamte Zeit über im positiven Bereich. Das zeigt wie es sich lohnt, langfristig investiert zu sein.

Und selbstverständlich hat der kleine Mann bereits eine Steuer-Identifikationsnummer und ein Depot mit Sparplänen, das auf seinen Namen läuft!

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Bildquellen: rawpixel.com

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