Gastbeitrag von: Haufe
Dieser Beitrag stammt von „Haufe“, einem Anbieter für Aus- und Weiterbildungen, digitale Arbeitsplatzlösungen und Dienstleistungen. Außerdem bietet das Unternehmen Software, Seminare und Beratung auf dem Gebiet der Personal- und Organisationsentwicklung an.
Der Beitrag ist in einer Kooperation mit finanzieller Gegenleistung entstanden, enthält darüber hinaus aber keine Affiliate-Links vom genannten Anbieter. Der Inhalt spiegelt die Meinung des Autors wider.
Mein Blog steht für Authentizität und Qualität. Daher veröffentliche ich diesen Gastbeitrag nur, weil ich der Meinung bin, dass dieser meinen Lesern einen echten Mehrwert bietet. Viel Spaß beim Lesen!
Was versteht man unter Selbstmanagement und wieso ist schlechtes Selbstmanagement ein Problem?
Eine erste Erklärung des Begriffs ist die Art der Wahl von Zielen und das strukturierte Vorgehen zum Erreichen genau dieser Ziele.
Am Beginn steht das Problembewusstsein, dass der Tagesablauf aus einer Reihe von sehr vielen Entscheidungen besteht. Die Gesamtheit dieser Entscheidungen entspricht der Wahl eines Tagesablaufs aus sehr vielen möglichen Abläufen.
In dieser Wahl schlummern enorme Möglichkeiten zum Positiven, aber auch die Gefahr von Überarbeitung, Stress und Frust. Bei Haufe gibt es hierfür eine ausführliche Literaturliste die zeigt wie vielfältig Lösungsansätze sind.
Wie lassen sich also die guten Entscheidungen finden und welche können überhaupt als gut gelten? Wie treffe ich die Entscheidungen, die auch langfristig zu mehr Wohlbefinden führen?
Diese Fragen gehören zum Bereich des Selbstmanagements.
Auswahl der Ziele und die Motivation, diese zu erreichen
Die erste Frage ist die nach den Zielen, die ich überhaupt erreichen will. Manche sind zumindest zum Teil vorgegeben, aber auch diese Vorgaben sind zumindest über eine gewisse Zeit durchaus nicht unabänderlich.
Auf jeden Fall ist die Auswahl keineswegs selbstverständlich und deshalb gehört dieser Schritt nicht nur zum Selbstmanagement, er ist ein entscheidender Teil davon.
Im Bereich der Motivation ist in vielen Fällen klar, was die guten Entscheidungen sind, also etwa diejenigen für weniger Junkfood und mehr Bewegung. Dann geht es darum, die langfristigen Ziele mit dem kurzfristigen Verhalten auch tatsächlich zu erreichen.
Welche Methoden gibt es, das Selbstmanagement zu verbessern?
Diese sind sehr vielfältig und dementsprechend anspruchsvoll ist es, sich in dieser Vielfalt zurechtzufinden. Neben eigenen Systemen gibt es aber auch Ideen und Beobachtungen, die allgemeine Gültigkeit beanspruchen können.
Ziele herausarbeiten
Die verschiedenen Bereiche lassen sich in Partnerschaft und Familie, Beruf und Freizeit grob gliedern.
Bei der Wahl steht sicher die Frage nach denjenigen Einflüssen und Tätigkeiten im Vordergrund, die mir ein wirklich gutes Gefühl vermitteln oder schon vermittelt haben.
Beginnen kann ich die Liste mit den Leidenschaften, um diese dann um Weiteres zu ergänzen. Wenn möglich, bietet sich die Wahl für mehrere Möglichkeiten zu gewinnen an, statt sich auf eine einzige zu konzentrieren.
Ein Beispiel dafür ist ein Projekt, das auch nach einem Fehlschlag zumindest zu nützlichen Erfahrungen, Kenntnissen und Kontakten führt.
Prioritäten setzen
Es gibt immer mehr anzupeilen, als tatsächlich erledigt werden kann. Wer diese Liste des irgendwie Vorstellbaren aufstellt, wird sie mit Sicherheit nie abarbeiten können.
Das Beschränken auf das Wesentliche ist also auf jeden Fall zentral. Man beginnt damit und berücksichtigt alles andere erst, wenn das wirklich Wichtige durchgeführt ist.
Der Wert der Konzentration
Ein Maß an Konzentration ist für Ergebnisse von hoher Qualität notwendig, muss aber gerade im Zeitalter der ständigen Erreichbarkeit besonders geschützt und gepflegt werden.
Als Ziel kann man ein Kind beim Malen beobachten. Es geht in seiner Tätigkeit auf, vergisst die Zeit und lässt sich nur ungern stören oder unterbrechen. Für kreative Aufgaben ist ein ähnlicher Freiraum unbedingt zu empfehlen.
Auch sonst erfordern Unterbrechungen Zeit, nur um wieder in die ursprüngliche Tätigkeit hineinzufinden und sind somit für viele Reibungsverluste verantwortlich. Soweit wie irgend möglich sollten also ständige Unterbrechungen vermieden werden.
Aufzeichnungen und Werkzeuge
Für Selbstmanagement und die Wahl geeigneter Methoden dafür sind Notizen wichtig. Nur mit solchen Aufzeichnungen lässt sich nachvollziehen, was funktioniert hat und was nicht.
Ideen und Erfahrungen gehen so nicht verloren. Dasselbe gilt überhaupt für die Wahl der Werkzeuge. Das können analoge wie Terminkalender aus Papier oder Softwarelösungen sein.
Eine intelligente Wahl dieser Grundlagen ist oft schon die halbe Miete für ein erfolgreiches Selbstmanagement.
Besondere Methoden und Systeme
Größere und umfassende Methoden sind in ihrer Zahl überblickbar, aber auch hier ist ein Experimentieren und Auswählen etwas, an dem kein Weg vorbeiführt. Eine allgemein gültige und allein sinnvolle Methode gibt es nicht und könnte der Vielfalt der Menschen und ihrer Aufgaben auch gar nicht gerecht werden.
Eisenhower-Methode
Der amerikanische General und Präsident Dwight D. Eisenhower gilt als Urheber der Idee, alle Aufgaben in wichtige und unwichtige ebenso wie in dringende und nicht dringende einzuteilen. Jede Aufgabe ist dann in einer von vier Gruppen enthalten, von denen die wichtigen und dringenden Aufgaben natürlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Diese Methode bietet eine einfache und grobe Gliederung.
ALPEN
- Aufgaben aufschreiben,
- Länge abschätzen,
- Pufferzeit einplanen,
- Entscheidungen priorisieren und
- Nachkontrollieren sind die Punkte, die dieses Akronym bilden.
SMART
Ein weiteres Akronym, dessen Buchstaben für die folgenden Punkte stehen:
- Spezifische Ziele formulieren,
- Messbare Aspekte dieser Ziele finden,
- Attraktive Ziele wählen, oder die attraktiven Aspekte identifizieren, für die auch Motivation vorhanden ist,
- Realistische Ziele wählen und
- Termingerecht die einzelnen Punkte organisieren.
Kieselsteine nach Lothar Seiwert
Eine bildhafte Vorstellung verdeutlicht die Grundidee. Füllt man einen Becher zuerst mit kleinen Kieselsteinen, finden größere keinen Platz mehr. Gibt man die größeren aber zuerst hinein, können die kleineren die Zwischenräume ausfüllen und zumindest zum Teil auch noch Platz finden. Die Analogie zu wichtigen und weniger wichtigen Aufgaben liegt auf der Hand.
Die eine Fokus-Frage nach Gary Keller
Diese Frage lautet: Welche eine Sache muss ich jetzt tun, um auf dem richtigen Weg zu sein für meine Ziele der Woche, des Monats und darüber hinaus, damit nach der Erledigung dieser Sache meine anderen Aufgaben leichter oder überflüssig werden?
Wie kann entsprechende Literatur bei dem Selbstmanagement helfen?
In gewisser Weise ist die Wahl der Methode des Selbstmanagements die erste Aufgabe für dieses. Eigene Überlegungen werden sich dabei mit den Erfahrungen anderer verbinden. Für die eigene Situation werden viele Methoden nicht in Frage kommen, die anderen sollte man einzeln versuchen, den Erfolg abschätzen und dann eine sinnvolle Kombination finden, die den eigenen Bedürfnissen entspricht. Der am Anfang dieses Textes angebotene Link verweist auf ausführliche Quellen, die einen Ausgangspunkt für diese persönliche Reise bieten.
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