Aller Anfang ist schwer! Teil 2

Wie ging es weiter?

Ich habe während meines Studiums Ende 2013 ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen und ich habe mich entschieden, mich außerhalb meiner Heimatstadt Dresden zu bewerben. Alles hat geklappt und ich bin für die Dauer des Praktikums ins Allgäu gezogen. Dort kannte ich niemanden, außer meinen Mitbewohner, der nebenbei auch mein Kommilitone war. Auch wenn wir Vollzeit in der Firma gearbeitet haben, hatte ich am Wochenende eine Menge Zeit für mich. Ohne die üblichen Ablenkungen, denen man zu Hause ausgesetzt ist, habe ich ein neues Kontingent an Zeit dazu gewonnen und ich habe nach einer sinnvollen Beschäftigung für diese Zeit gesucht. Die Firma hat für einen Praktikumsplatz nicht schlecht gezahlt. Ich hatte 700€ im Monat zur Verfügung und stand wie schon 3 Jahre zuvor vor der Frage: Wie lege ich es an? Denn, um so viel Geld einfach auszugeben, war es mir zu schade, da ich wusste wie hart ich für jeden einzelnen Euro gearbeitet hatte und wie viel meiner wertvollen Lebenszeit und Energie in diesen Zahlen konserviert sind.

Erste Investition in Produktivkapital

Über einen Facebook post bin ich auf das Thema Crowdinvesting gestoßen und war von der Idee schlagartig begeistert. Ich hatte mich auf Plattformen wie Seedmatch, Bergfürst und Companisto über die zur Auswahl stehenden Investitionsmöglichkeiten informiert und habe mich über einen Zeitraum von 5 Monaten an 9 dieser StartUp-Unternehmungen beteiligt. Einige von ihnen sind bereits gescheitert, andere haben sich prächtig entwickelt. Das Risiko des Totalverlustes war mir von Anfang an bewusst und trotzdem habe ich investiert. Warum ich mich dennoch nicht mehr an Crowdinvesting-Projekten beteiligen würde, erkläre ich an einer anderen Stelle.

Nebenbei habe ich mich nach Feierabend über das Thema Kryptowährungen belesen. Es war die Zeit nach dem ersten großen Boom, als der Bitcoin von ca. 1000€ wieder auf 400€ abgestürzt ist. Durch die atemberaubende Rallye hat es der Bitcoin geschafft aus dem Darknet in die Massenmedien aufzusteigen. Ich habe mir nach einigen kritischen Überlegungen ein Wallet zugelegt und einen halben Bitcoin für ca. 200€ gekauft, auch damals schon ein sehr hoher Preis, wenn man bedenkt, dass er 2 Jahre zuvor gerademal im einstelligen Bereich notiert hat. Aber die Hoffnung, dass man in einigen Jahren für einen Bitcoin eventuell ein ganzes Haus kaufen könnte, hat mich beflügelt und ich habe das hohe Risiko in Kauf genommen. Diesen halben Bitcoin besitze ich heute nicht mehr, aber auch diese Geschichte erzähle ich in einem späteren Blogartikel.

Endlich Aktien!

Ich habe mich also zuerst mit den Nischen beschäftigt, bevor ich mich an das klassische und seriöse Investieren gewagt hatte. Es war nicht so, dass ich den Aktienmarkt als risikoreicher erachtet hätte, als die Nischen, in denen ich mich bewegt hatte. Ich wusste einfach zu wenig darüber. Die Einstiegshürde war für mich groß. Ich wusste nicht, wie ich Aktien kaufen könnte. Nach einigen Recherchen wusste ich: So schwer ist das gar nicht! Depot eröffnen und los gehts. Aber welche Aktien kaufen? Ich entschied mich, zunächst Informationen über den Markt zu sammeln. Welche Aktien gibt es? Welche Methoden gibt es, Wertpapiere einzuschätzen und zu bewerten? Während dieser Zeit habe ich viel gelesen: Bücher, Blogs und ja, auch die populären Medienmagazine wie „Der Aktionär“ oder „Focus Money“. Auch YouTube-Videos standen auf der Tagesordnung. Ich hatte fest vor, ein Depot zu eröffnen, sobald ich das Praktikum beenden würde und wieder in der Heimat wäre. Das habe ich dann auch gemacht…

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Wie geht Aktien kaufen? = „Depot eröffnen und los gehts.“
    Heutzutage geht das Online in Echtzeit – man sieht sofort, zu welchem Kurs das Geschäft abgewickelt worden ist.
    Das war nicht immer so: Früher gab es den sogenannten Einheitskurs, der ein Mal am Tag (ich glaube: um 12 Uhr mittags) ermittelt wurde. Und dann wurden alle Geschäfte zu diesem einen Kurs abgewickelt. Fortlaufende Notierungen gab es zwar auch, aber erst ab 50 Stück.
    Insofern ist das Geschäft heute hektischer, weil sich die Kurse innerhalb von Minuten ändern können (meistens ohne ersichtbaren Grund)

    Antworten
    • Hallo Rabi,

      danke für die Rückblicke in die früheren Zeiten! Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass etwas nicht in Echtzeit passiert. Wir nehmen alles für selbstverständlich hin, dabei war es lange Zeit nicht so locker und einfach wie heute.

      Auch die Informationsbeschaffung bezüglich Mindset, Strategie, Risikomanagement und Anlagehorizont ist heute jederzeit on demand verfügbar. Früher gab es sicher nur eine handvoll Bücher, aus denen man sein Wissen über den Aktienmarkt beziehen konnte.

      Beste Grüße
      Nico

      Antworten
  • Auch wenn sich prozentual nicht allzu viele Menschen in Deutschland mit Wertpapieren beschäftigen, so war das früher ohnehin nur eine Angelegenheit für Profis.
    Mit 21 Jahren war ich mal in New York und hatte dort u.a. die Börse an der Wall Street besucht. Da ging es schon hektisch zu auf dem Parkett (jedenfalls war das mein Eindruck von der Zuschauertribühne aus)

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