Wie viel kostet es, wenn man Aktionär werden will?
Wie wird man Aktionär? Klar, in dem man Aktien kauft! Aktien sind bekanntermaßen Unternehmensbeteiligungen und somit Sachwerte – ähnlich wie Immobilien. Doch beim Kauf von Aktien scheitern bereits viele. Entweder sie wissen nicht, wie es geht und womit sie anfangen sollen oder es ist ihnen zu teuer. Natürlich muss man neben dem Kapital für die Beteiligung auch noch Nebenkosten einplanen, die je nach Broker und Handelsplatz unterschiedlich ausfallen. Bei der Sparkasse zum Beispiel kostet die Ausführung eines Kaufauftrages 25€. Wenn ich also 500€ anlegen will, bezahle ich 5% von der Anlagesumme als Nebenkosten oben drauf. Ganz schön teuer, wenn man bedenkt, dass die heutigen Prozesse weitestgehend automatisiert ablaufen. Ich vergleiche das immer mit einem Immobilienmakler, der mir nur einmal die Wohnung aufschließt und dafür 7,14% Maklerprovision verlangt. Für welche Dienstleistung verlangt er nochmal so viel Geld? Genauso läuft das beim Kauf von Aktien über die Sparkasse. Der Berater tippt meinen Auftrag in den Computer ein und die Aktien werden in das Depot gebucht, ganz easy. Bei Direktbanken sieht die Gebührenstruktur schon anlegerfreundlicher aus. Der S-Broker zum Beispiel, der Online-Broker der Sparkasse, bietet Ordergebühren ab 10,47€ (inkl. Handelsplatzgebühren und Abwicklungsentgeld) an. Bei unserem Beispiel mit 500€ Anlagesumme wären das rund 2,1% Nebenkosten. Na immerhin. (Aktualisierung zum 06.07.2018: Inzwischen sind die Gebühren deutlich gesunken und bei einer Anlagesumme von 500€ würden wir nur 7,22€ bezahlen.)
So geht es billiger!
Inzwischen gibt es viele gute Online-Broker, die verschiedene Angebote im Portfolio haben. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich persönlich nutze das Angebot der OnVista Bank*, die übrigens seit Neuestem zur comdirect gehört. OnVista bietet ein attraktives FreeBuys-Depot, was mir dabei hilft, Kaufnebenkosten zu sparen. Ab einer Summe von 2000€ die man während eines Monats durchschnittlich in seinem Depot als Cash hält, bekommt man für den Folgemonat einen FreeBuy gutgeschrieben. Ab einer durchschnittlichen Summe von 3000€ bekommt man 2. (Früher gab es mehr FreeBuys, aber durch die niedrigen Zinsen musste das Angebot reduziert werden. Naja, wenigstens wurden die Gebühren nicht angehoben.)
Und so funktioniert es – Wenn ich für einen Monat einen FreeBuy bekomme und es steht eine Aktie auf der Wunschliste, die ich unbedingt kaufen möchte, dann bezahle ich keine Orderprovision. Bei der Wahl eines günstigen Handelsplatzes wie Tradegate entfallen die Handelsplatzgebühren und es bleiben nur noch die Fremdspesen, die ich bezahlen muss. Und die betragen gerademal 1,50€. Das heißt, wenn ich Aktien im Wert von 500€ kaufen will, bezahle ich 0,3% an Kaufnebenkosten.
Gehts auch kostenlos?
Klar, das geht auch! Jedoch kenne ich kein Angebot, bei dem man Einzelaktien ohne Nebenkosten kaufen kann. (Wenn du so etwas kennst, kannst du es gerne in die Kommentare schreiben.) Aber es gibt viele gute ETF Sparpläne, die man abschließen kann. Manche von Ihnen haben beim Kauf keine Nebenkosten, wenn sie im Angebot der jeweiligen Bank sind. ETFs sind passiv gemanagte Fonds, die viele Einzelaktien enthalten. Das macht einen natürlich auch zum Aktionär. Dabei fallen aber im Gegensatz zum Besitz von Einzelwerten noch Verwaltungsgebühren an, die jährlich zwischen 0,05 bis 0,6% je nach Struktur und Größe des ETF betragen. Dafür hat man aber mit einem ETF Sparplan gleich mehrere Sachen abgedeckt: Zum einen kann man mit kleinen monatlichen Beträgen von 25-50€ ohne Kaufnebenkosten investieren, zum anderen kauft man sich gleich ein breites Portfolio, was fertig diversifiziert ist.
Was hälst du von diesem Vorgehen? Kennst du vielleicht noch eine bessere Methode, um Kaufnebenkosten beim Kauf von Aktien und ETFs zu umgehen? Dann teile diese gerne mit mir!
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Die Nebenkosten sind insbesonders bei kleinen Aufträgen ärgerlich, weil sie dort prozentual relativ stark zu Buche schlagen.
Normalerweise gebe ich als Börsenplatz immer XETRA an, hatte aber auch mal Tradegate bzw. Börse Stuttgart genommen. Bei Tradegate fiel ein Posten von etwa 20 Cent weg, während Stuttgart einen zusätzlichen Posten von € 5,75 berechnete.
Bei größeren Geschäften wäre aber sicherlich ein guter Kurs entscheidender als die Höhe der Gebühr.
Man kann natürlich auch limitierte Aufträge erteilen, wobei dann wiederum die Gefahr besteht, dass das Limit knapp verfehlt wird und es dadurch zu gar keinem Trade kommt, was dann im Endeffekt zu entgangenen Gewinnen bzw. größeren Verlusten führt.
Ich finde das Angebot der OnVista Bank mit den FreeBuys ziemlich gut. So habe ich schon oft nur 1,50€ bei Tradegate oder Quotrix gezahlt ohne weitere Kosten. Das lohnt sich schon für Käufe ab 300€. Dann zahlt man nämlich insgesamt eine Gebühr von 0,5%, was meiner Meinung nach sehr gut ist. Eine Einzelaktie hat danach keine weiteren Nebenkosten. Wenn ich das vergleiche mit einem Sparplan auf einen ETF bei comdirect oder consorsbank, wo bei Ausführung der Sparrate 1,5% an Kosten anfallen und der ETF selbst laufende Kosten von 0,15%-0,8% hat. Ich will nicht sagen, dass ETF Sparpläne teuer seien, aber mit den Freebuys kommt man sogar NOCH günstiger.
Ich kaufe inzwischen auch fast immer mit einem Limit. Damit kann man einen Preis „bestimmen“ und schön dreist sein. Es ist schon öfter vorgekommen, dass ich zum aktuellen Preis bereit wäre zu kaufen, aber stattdessen ein freches Limit in den Markt gelegt habe; 3%-5% günstiger. Bei Übertreibungen glaubt man oft kaum, dass der Preis noch weiter sinken kann, aber dann tut er es doch! Es kommt natürlich auch vor, dass ich die Aktien nicht bekomme. Aber dann denke ich mir: Was soll´s? Ich habe ja immer noch das Cash! Es wird immer wieder neue Gelegenheiten geben. =)
Bei Aktien, die wenig gehandelt werden, sollte man unbedingt ein Limit setzen. Aber solche Papiere würde ich ohnehin nicht kaufen (wenn man sich die Seite mit den Kurs-Veränderungen anschaut, dann steht bei manchen Aktien +30% oder -30% am Tag. So etwas erinnert eher an Spielkasino; da wäre man ohne Limit verloren).
Ansonsten mag ich es eher „ruhig“. Also: wenn eine Aktie stark am schwanken ist, dann warte ich lieber ab, bis sie sich einpendelt. Dann ist ein Limit nicht notwendig.
Man könnte in so einem Fall natürlich auch ein – wie du schreibst – ein „freches“ Limit setzen. Ich selber bleibe stattdessen aber lieber am Ball, d.h. wenn dann der Kurs stark fällt, entscheide ich mich kurzfristig zum Kauf bzw. bei stark steigenden Kursen zum Verkauf (wobei die andere Seite der Medaille auch lauten kann: „Gewinne weiter laufen lassen“)